ISO 27001: Interne Audits planen und durchführen

Ein internes Audit wird durchgeführt, um die Wirksamkeit, Konformität und Effektivität eines Managementsystems zu bewerten.

Vorbereitung: Erstellen Sie ein Audit-Programm

Ein Auditprogramm ist ein systematischer Ansatz zur Planung, Organisation und Durchführung von Audits in einer Organisation. Es handelt sich um einen Rahmen oder einen Leitfaden, der festlegt, wie interne oder externe Audits durchgeführt werden.

Das Auditprogramm der Organisation sollte in der Regel im Voraus bekannt gegeben werden. Dies ermöglicht den betroffenen Mitarbeitern und Abteilungen, sich auf das Audit vorzubereiten und die erforderlichen Informationen und Dokumente bereitzustellen.

Die genaue Zeitspanne, in der das Auditprogramm angekündigt wird, kann je nach Organisation und Art des Audits variieren. In der Regel wird das Auditprogramm jedoch einige Wochen oder sogar Monate im Voraus angekündigt, um ausreichend Zeit für die Vorbereitung zu gewährleisten.

Die Ankündigung des Auditprogramms sollte die folgenden Informationen enthalten:

  1. Datum und Zeitraum des Audits: Geben Sie den genauen Zeitpunkt oder den Zeitraum an, in dem das Audit stattfinden wird. Dies ermöglicht den betroffenen Mitarbeitern, ihre Verfügbarkeit entsprechend zu planen.
  2. Auditbereich und -ziel: Beschreiben Sie den Bereich des Managementsystems, der auditiert wird, sowie das Ziel des Audits. Dies hilft den betroffenen Mitarbeitern, sich auf die relevanten Prozesse, Verfahren und Dokumente vorzubereiten.
  3. Kontaktpersonen: Nennen Sie die Auditoren und die Kontaktpersonen, an die sich die Mitarbeiter wenden können, wenn sie Fragen oder Bedenken haben oder weitere Informationen benötigen.
  4. Vorbereitungshinweise: Geben Sie Anleitungen und Hinweise zur Vorbereitung auf das Audit. Dies kann beispielsweise die Bereitstellung von Dokumenten, Aufzeichnungen oder Zugang zu bestimmten Räumlichkeiten umfassen.

Die frühzeitige Bekanntgabe des Auditprogramms ermöglicht es der Organisation, einen reibungslosen Ablauf des Audits zu gewährleisten und den betroffenen Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, sich angemessen vorzubereiten. Es fördert auch die Transparenz und Offenheit im Auditprozess.

Schritte für die Durchführung eines internen Audits

Hier sind die grundlegenden Schritte, die bei der Durchführung eines internen Audits üblicherweise befolgt werden:

  1. Vorbereitung:
    • Festlegung des Auditumfangs und -ziels: Definieren Sie den Bereich des Managementsystems, der geprüft werden soll, sowie das Ziel des Audits.
    • Auditplanung: Erstellen Sie einen detaillierten Auditplan, der den Zeitplan, die Auditmethoden, die zu prüfenden Dokumente und Verfahren sowie die zugewiesenen Auditoren enthält.
    • Auswahl des Auditteams: Benennen Sie erfahrene und qualifizierte interne Auditoren, die unabhängig und objektiv das Audit durchführen.
  2. Durchführung des Audits:
    • Eröffnungsbesprechung: Beginnen Sie das Audit mit einer Eröffnungsbesprechung, um den Zweck des Audits zu erläutern, den Ablauf zu erläutern und Erwartungen zu klären.
    • Datenerhebung: Sammeln Sie Informationen durch Beobachtungen, Interviews mit Mitarbeitern, Überprüfung von Dokumenten und Aufzeichnungen sowie ggf. technische Prüfungen.
    • Bewertung und Analyse: Bewerten Sie die erhobenen Daten, um die Konformität mit den Anforderungen des Managementsystems zu beurteilen und potenzielle Schwachstellen oder Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren.
    • Dokumentation: Halten Sie Ihre Feststellungen, Abweichungen, Empfehlungen und Verbesserungspotenziale in Auditberichten oder Checklisten fest.
  3. Kommunikation der Ergebnisse:
    • Abschlussbesprechung: Halten Sie eine Abschlussbesprechung ab, um die Ergebnisse des Audits mit dem geprüften Personal zu teilen und eventuelle Missverständnisse zu klären.
    • Auditbericht: Erstellen Sie einen schriftlichen Auditbericht, der die Ergebnisse des Audits, die identifizierten Abweichungen und Verbesserungsvorschläge enthält.
    • Follow-up: Überwachen Sie die Umsetzung von Korrekturmaßnahmen und überprüfen Sie bei Bedarf die Wirksamkeit der getroffenen Maßnahmen.
  4. Nachverfolgung:
    • Überwachung und Überprüfung: Überwachen Sie die Umsetzung von Korrekturmaßnahmen und überprüfen Sie deren Wirksamkeit im Laufe der Zeit.
    • Planung weiterer Audits: Basierend auf den Ergebnissen und Erkenntnissen des internen Audits planen Sie weitere Audits, um die kontinuierliche Verbesserung des Managementsystems sicherzustellen.

Die genaue Vorgehensweise kann je nach Organisation und Art des Managementsystems variieren. Wichtig ist jedoch, dass das interne Audit unabhängig, objektiv und systematisch durchgeführt wird, um die Konformität mit den Anforderungen festzustellen und Verbesserungspotenziale zu identifizieren.

Was steht in einem Audit-Programm nach ISO 27007?

Die Norm ISO/IEC 27007:2020 „Information technology – Security techniques – Guidelines for information security management systems auditing“ enthält Leitlinien für das Auditieren von Informationssicherheitsmanagementsystemen (ISMS). Ein Audit-Programm nach ISO 27007 umfasst typischerweise die folgenden Informationen:

  1. Zielsetzung: Das Audit-Programm sollte seine Ziele klar definieren. Diese können beispielsweise die Bewertung der Konformität mit den Anforderungen der ISO/IEC 27001-Norm, die Identifizierung von Schwachstellen oder die Überprüfung der Effektivität des ISMS sein.
  2. Auditbereich und Umfang: Das Audit-Programm legt den Bereich oder die Bereiche des ISMS fest, die auditiert werden sollen. Es definiert den Umfang des Audits, einschließlich der Standorte, Prozesse, Abteilungen oder Systeme, die einbezogen werden sollen.
  3. Auditverfahren und -methoden: Das Audit-Programm beschreibt die spezifischen Verfahren und Methoden, die während des Audits angewendet werden sollen. Dies kann beispielsweise die Durchführung von Interviews, Überprüfung von Dokumenten und Aufzeichnungen, Beobachtung von Prozessen oder technische Prüfungen umfassen.
  4. Audit-Ressourcen: Das Audit-Programm legt die erforderlichen Ressourcen für das Audit fest, einschließlich des Audit-Teams, der Zeitpläne, des Budgets und der technischen Hilfsmittel.
  5. Zeitplan: Das Audit-Programm enthält einen Zeitplan für die Durchführung des Audits. Es legt fest, wann das Audit beginnt und endet, sowie die geplanten Aktivitäten und Meilensteine während des Auditprozesses.
  6. Audit-Ergebnisse und Berichterstattung: Das Audit-Programm beschreibt die Erwartungen und Anforderungen an die Dokumentation der Audit-Ergebnisse. Dies umfasst die Erstellung von Auditberichten, in denen die Feststellungen, Empfehlungen, Verbesserungspotenziale und ggf. Nichtkonformitäten festgehalten werden.
  7. Nachverfolgung und Überprüfung: Das Audit-Programm kann auch Maßnahmen zur Nachverfolgung und Überprüfung der umgesetzten Korrekturmaßnahmen enthalten, um sicherzustellen, dass festgestellte Abweichungen behoben werden und das ISMS kontinuierlich verbessert wird.

Das Audit-Programm nach ISO/IEC 27007 dient als Leitfaden für die Planung und Durchführung von ISMS-Audits. Es stellt sicher, dass das Audit effektiv und systematisch durchgeführt wird, um die Informationssicherheit zu bewerten und die Compliance mit den Anforderungen der ISO/IEC 27001-Norm sicherzustellen.

ISO 27001: Definition der Informationssicherheitspolitik in der IS-Leitlinie (IS policy / ISMS Politik / ISMS policy)

Die Informationssicherheitspolitik (IS-Politik) wird in der Regel in einem Dokument dokumentiert, das als Informationssicherheitsrichtlinie bezeichnet wird. Diese Richtlinie stellt eine schriftliche Erklärung der Absichten und Grundsätze der Organisation in Bezug auf Informationssicherheit dar.

Die genaue Dokumentationsweise kann von Organisation zu Organisation variieren, aber im Allgemeinen enthält die Informationssicherheitsrichtlinie folgende Informationen:

  1. Zielsetzung: Die Richtlinie sollte das übergeordnete Ziel der Informationssicherheit in der Organisation klar definieren. Dies kann beispielsweise die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Informationen sowie den Schutz vor unbefugtem Zugriff, Datenverlust oder sonstigen Bedrohungen umfassen.
  2. Verantwortlichkeiten: Die Richtlinie sollte die Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten für die Informationssicherheit innerhalb der Organisation festlegen. Dies umfasst beispielsweise die Zuweisung eines Informationssicherheitsbeauftragten und die Festlegung der Verantwortlichkeiten der Führungskräfte, der Mitarbeiter und anderer beteiligter Parteien.
  3. Anwendungsbereich: Die Richtlinie sollte den Anwendungsbereich der Informationssicherheit klar definieren. Dies umfasst die betroffenen Geschäftsprozesse, Abteilungen, Systeme und Standorte.
  4. Richtlinien und Maßnahmen: Die Richtlinie sollte allgemeine Grundsätze und Leitlinien für die Informationssicherheit festlegen. Dies können beispielsweise Vorgaben zur Passwortrichtlinie, zur Zugriffskontrolle, zur Datensicherung, zur Risikobewertung oder zur Awareness-Schulung sein.
  5. Kommunikation und Schulung: Die Richtlinie sollte Anforderungen und Verfahren zur Kommunikation und Schulung in Bezug auf Informationssicherheit festlegen. Dies kann die Sensibilisierung der Mitarbeiter für Sicherheitsrisiken, Schulungen zur sicheren Nutzung von IT-Systemen oder die Meldung von Sicherheitsvorfällen umfassen.

Die Informationssicherheitsrichtlinie sollte in der gesamten Organisation bekannt gemacht und kommuniziert werden. Sie dient als Referenz und Leitfaden für alle Mitarbeiter, um die Informationssicherheit in ihren täglichen Aktivitäten zu berücksichtigen und umzusetzen.